Keine Bühne, keine Lesungen, keine Konzerte, keine Ausstellungen – an den Entzugserscheinungen als Folge der grassierenden Corona-Pandemie leiden nicht nur die Zuschauer, sondern ganz besonders die Kulturschaffenden selbst, denn keine Auftritte, keine Gigs bedeuten keine Einnahmen und schon nach wenigen Wochen Ebbe in der Kasse.
Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass es in diesen Covid19-verseuchten Zeiten selbst Aktionen wie die „Ode an die Freude“ auf großstädtischen Balkonen, aber auch das Applaudieren an offenen Fenstern den Kulturschaffenden zwar warm ums Herz machen, aber nicht deren leeren Geldbeutel füllen. „Kulturliebhaber aus der Zivilgesellschaft haben uns angesprochen, ob das Kulturforum der Sozialdemokratie Saarland mit seinem Netzwerk und möglichst vielen weiteren Partnern hier nicht helfen kann“, verrät Dr. Burkhard Jellonnek als Vorsitzender des saarländischen Kulturforums der Sozialdemokratie den Auslöser der Initiative. Gemeinsam habe man im Vorstand beschlossen, mit einem Sofortprogramm wie mit längerfristigen Aktivitäten auf die schwierige Situation der finanziell in Schieflage geratenen Künstlerschaft zu reagieren.
Ab sofort ruft das Kulturforum zu einer saarländischen Spendenkampagne zur Unterstützung von akut in Not geratenen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern auf. Diese Kampagne soll z. B. mit kurzen Clips oder Statements über das Netz verbreitet werden und durch namhafte „etablierte“ Künstlerinnen und Künstler, durch Freischaffende selbst, durch Kunstinstitutionen des Landes oder durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beworben und unterstützt werden. Ergänzt werden soll das Projekt durch Crowdfunding im Netz. „Gegebenenfalls besteht auch die Möglichkeit, als Gegenleistung für eine Spende digitale Kunst als Video oder Clip zum Anschauen zu produzieren und dem Spender zugänglich zu machen“, erläutert KuFo-Vorstandsmitglied MdL Jürgen Renner.
Angesichts der grundsätzlich prekären Lage von Künstlerinnen und Künstlern in unserer Gesellschaft, so beträgt das Grundeinkommen der im Jahr 2019 bei der Künstlersozialversicherung versicherten rund 188.000 Künstlerinnen und Künstlern jährlich 17.852 Euro, will das Kulturforum dauerhaft einen Nothilfefonds auflegen. „Aber das ist Zukunftsmusik, jetzt geht es erstmal mit ganzer Kraft ans Spendensammeln“, wirbt Burkhard Jellonnek für die Aktion.
Jeder Beitrag sei willkommen, auch anonyme Spenden sind möglich auf das Konto des Kulturforums der Sozialdemokratie Saarland bei der Sparkasse Saarbrücken, Nr. DE77 5905 0101 0000 0120 21. Und natürlich gibt es Spendenquittungen für das Finanzamt.